VON OLIVER GRISS UND CATRIN MÜLLER (MIS-FOTO)

Der TSV 1860 plant nicht mehr mit Mittelfeldspieler Karim Matmour. “Er ist für mich ein klassischer Zehner und ich habe in meinem System keinen Platz für einen Zehner. Für die Außen ist er zu langsam und auch für das Spiel von Box zu Box ist er nicht geeignet”, erklärte Trainer Vitor Pereira vor dem Gastspiel in Berlin (heute, 18.30 Uhr, dieblaue24-Liveticker): “Ich habe ihm das mitgeteilt. Alles Weitere liegt jetzt beim Verein.”

Dass Pereira keine Verwendung mehr für Matmour (Vertrag bis 2018) sieht, liegt auch am Spieler selbst. Auffällig: Seit Kosta Runjaic den TSV 1860 Ende November verlassen hat, hängt Matmour an der Grünwalder Straße durch. Auch im Trainingslager im portugiesischen Troia konnte sich der ehemalige Nationalspieler aus Algerien nicht anbieten.

Nachdem ein Matmour-Wechsel Ende Januar gescheitert war, will Pereira anstelle von Matmour künftig lieber auf ein Eigengewächs setzen. Weil Matmour bei 1860 gutes Geld verdient (rund 500.000 Euro pro Jahr), pocht er auf die Einhaltung seines Vertrages. Noch haben sich beide Seiten bezüglich einer Vertragsauflösung nicht angenähert.

Wie geht’s jetzt weiter mit Matmour? Nach dieblaue24-Informationen sollte der 31-Jährige gestern eigentlich mit der U21 von Daniel Bierofka trainieren, meldete sich dann aber kurzfristig krank. Matmour, der gestern auch am Trainingsgelände war, soll angeblich dem Training bei der Regionalliga-Elf zugestimmt haben. Mit dem Russen Denis Bushuev verfügt die U21 über einen Profi-Ausbilder.

Dass der TSV 1860 Matmour eine Kontaktsperre zu den anderen Profis verhängt haben soll - wie die BILD-Zeitung berichtet - sei definitiv falsch. “Wir sind in einem freien Land. Es gibt keine Kontaktsperre”, heißt es aus der Löwen-Geschäftsstelle: “Wir werden uns aber gegen diese unwahre Tatsachenbehauptung wehren.”