VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Mit drei Siegen aus vier Rückrunden-Spielen gehört der TSV 1860 im Jahr 2017 zu den besten Zweitliga-Teams Deutschlands- und doch gibt’s im Hintergrund gewaltig Unruhe. Mittendrin: Hauptsponsor “Die Bayerische”.

Was ist passiert? Der Löwen-Brustpartner lud gemeinsam mit dem FCN-Hauptsponsor “Nürnberger Versicherung” 100 Fans von beiden Klubs zum Derby (2:0 für 1860) ein. Um auch eine nachträgliche Berichterstattung zu garantieren, verschickte “Die Bayerische” an die Zeitungsredaktionen Einladungen für den Businessbereich der Allianz Arena - allerdings ohne vorherige Absprache mit dem TSV 1860. Weil bereits seit zwei Jahren die Regelung gilt, dass Journalisten in diesem Bereich keinen Zutritt haben, verwies Geschäftsführer Anthony Power auf dieses ungeschriebene Gesetz. Der Verein reagierte am Mittwoch in einer Presseerklärung wie folgt auf den Vorfall: “Medienvertreter haben im Normalfall – und das ist in den meisten Stadien der Bundesliga gängige Praxis – keinen Zugang zum Businessbereich, um die Privatsphäre der Gäste in diesem exklusiven Bereich zu wahren. Dies war so kurzfristig nicht möglich.”

Was der Führungsebene des TSV 1860 außerdem missfallen hat: “Die Bayerische” platzierte während des Derbys Club-Fans (!) auf die “Trainerbank” vor der Nordkurve, dem Herz der Löwen-Fans. Mehr Provaktion geht nicht. Verständlich, dass den Löwen das nicht gefallen kann.

Die “SZ” berichtete am Dientag nun, dass “Die Bayerische” aufgrund der Vorfälle in den letzten Monaten darüber nachdenke, den Sponsorvertrag, der bis 2019 datiert ist, zu kündigen. Nach dieblaue24-Informationen gab’s diese Gedankenspiele tatsächlich - genauso wie den Vertrag im vergangenen Herbst vorzeitig um ein weiteres Jahr zu verlängern. Ein Löwen-Fan stellte gestern der Versicherung via Facebook die Frage, ob die Rückzugsgerüchte denn stimmen. Die Antwort des Socialmedia-Teams: “Eine Kündigung stand zu keiner Zeit zur Debatte. Wir stehen hinter dem Verein.” Nach dieblaue24-Informationen plant “Die Bayerische”, die im Jahr rund 600.000 Euro an Vermarkter Infront überweisen soll, sogar einen eigenen 1860-Fanclub “Löwenfanclub Die Bayerische” zu gründen.