VON OLIVER GRISS UND ULI WAGNER (FOTO)

Irgendwie ist Kai Bülow schon ein Phänomen: Auch in diesem Winter galt der 30-Jährige beim TSV 1860 eigentlich als abgeschrieben, doch der erfahrene Mittelfeldspieler kämpfte sich zurück und fand sich beim 2:1 gegen Karlsruhe wieder in der Startelf. Als Stabilisator und Kapitän, dem es in der 95. Minute sogar vorbehalten blieb, den vielumjubelten Siegtreffer per Kopf zu erzielen. Auch heute im Zweitliga-Derby gegen Nürnberg (20.15 Uhr, dieblaue24-Liveticker) soll Bülow wieder das Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff spielen.

Bülow, vor zwei Jahren Relegationsretter gegen Holstein Kiel und nun bereits seit fast sieben Jahren bei 1860, ist das Giesinger Stehaufmännchen. Trotz aller Unkenrufe beißt er sich immer wieder durch. Besonders die Zeit bei Ex-Trainer Kosta Runjaic soll für Bülow schlimm gewesen sein.

Dass jetzt auch Vitor Pereira auf Bülow zurückgreift, wundert Daniel Bierofka nicht. “Für mich ist Kai keine Überraschung”, sagt der Ex-Nationalspieler gegenüber dieblaue24: “Ich habe ihn die drei Spiele vor der Winterpause ja auch spielen lassen und das hatte gute Gründe: Kai ist zwar nicht mehr so schnell wie vor fünf Jahren, aber enorm mannschaftsdienlich. Er stellt sein eigenes Ego immer hinter den Mannschaftserfolg. Das macht ihn so wertvoll. So einen Spieler wie Kai findet man im heutigen Profi-Zeitalter selten. Er weiß ganz genau, was die Mannschaft braucht. Er ist kein Spalter, sondern vereint.” Und genau diese Gabe benötigt 1860 im Februar 2017.