VON OLIVER GRISS UND BERND FEIL (MIS-FOTO)

Fredi Heiß ist einer der ganz großen Legenden des TSV 1860. Den heute 76-jährigen Meisterspieler bewegt die sportliche Krise bei den Löwen seit über einem Jahrzehnt. Worüber er sich am meisten aufregt, ist die desaströse Einkaufspolitik.

Deswegen kann der ehemalige Nationalspieler auch Hasan Ismaik verstehen, dass der Investor nach Jahren des Schweigens jetzt einen anderen (offensiven) Weg gehen will. “Natürlich ist die Art, wie er seinen Unwillen zeigt, für einige nicht nachvollziehbar”, sagte Heiß jetzt gegenüber der “tz”, “aber seine Rundumschläge muss man aushalten. Sie sind nur eine Folge des permanent ausbleibenden sportlichen Erfolgs. Ich jedenfalls hoffe, dass es mit Ismaik weitergeht. Mit wem denn bitte sonst?”

Gleichzeitig schwärmt Heiß von Interimstrainer Daniel Bierofka, der im Mai 2016 den Verein mit drei Siegen am Stück rettete und auch jetzt der Mannschaft zumindest das Laufen wieder gelernt hat: “Bierofka war der einzige Trainer, der in den vergangenen Jahren hier etwas bewegen konnte.” Wenn der TSV 1860 heute in Bochum (13 Uhr, dieblaue24-Liveticker) gewinnen sollte, würde der 37-Jährige mit einer Bilanz von fünf Siegen bei nur einer Niederlage abtreten. Wenn das kein Anreiz ist?